Von der Bahn abgekoppelt, aber Fluglärm satt – sieht so Verkehrspolitik für staatlich anerkannte Erholungsorte aus?

Wird hier eine prosperierende Region kaputt gemacht? Der Verdacht drängt sich auf, wenn das Verkehrsministerium unter Minister Vogelsänger (SPD) einerseits den Gemeinden Michendorf,  Seddiner See und Schwielowsee den direkten Bahnanschluss zum Süd- und Südostteil des Berliner Speckgürtels sowie zum neuen Airport entzieht, ihnen dafür aber geballt den Fluglärm zumutet, der Potsdam und Berlin erspart bleiben soll.

Was bedeutet unserer Landesregierung eigentlich der Titel „staatlich anerkannter Erholungsort“? Unterstützung einer Urlaubsregion, die mit Ruhe, intakter Natur sowie guten Angeboten für Wander-, Rad und Wasser-Touristen Besucher anlocken will? Mitnichten! Stattdessen soll diese bei Ostwind (meist stabile Schönwetterlage) über mehrere Stunden täglich im Minutentakt mit Fluglärm bis zu 70 Dezibel überzogen und zugleich verkehrsmäßig abgekoppelt werden!

Wer von hier aus per Bahn und Rad in den Osten oder Süden reisen will, muß erst mal via Potsdam zum Berliner Hauptbahnhof, um dort endlich Anschluß an die entsprechenden Züge in die umgekehrte Richtung zu erhalten. Ein Aberwitz!

Insofern ist der Vorschlag von Michendorfs Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) nur zu begrüßen, das Fahrgastaufkommen der RB 22 u.a. von Golm zum Airport und der RB 23 von Michendorf  nach Potsdam in einer Linie zu bündeln und sogar noch zu erhöhen, da auch Reisende des RE 7 aus Richtung Dessau und Fläming in Michendorf umsteigen und so per Bahn den Südring und die Erholungsorte in Schwielowsee erreichen könnten.
„So wäre es zum Beispiel möglich, dass die RB 22 in Golm beginnt und im Hauptbahnhof Potsdam einen Fahrtrichtungswechsel vollführt und anschließend über Bahnhof Pirschheide, Caputh und Michendorf die alte Linienführung nimmt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Michendorfer CDU. Und das ohne Baumaßnahmen und unter Einsparung der RB 23!
Mehr dazu hier: Michendorf will Anschluss zum Flughafen

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